Bei großen Einsatzstellen kommt auf die Führungskräfte eine Vielzahl von weiteren Aufgaben hinzu. Hierzu muss die Koordination von Einsatzabschnitten, Fahrzeugen und Personal frühzeitig berücksichtigt werden. Es gilt die Führungskräfte in größeren Lagen durch eine fundierte Führungsunterstützung zu entlasten und parallel die gewonnen Informationen aufzuarbeiten.
Als ersten Baustein, welcher die Grundlage der künftigen Führungsarbeit darstellt, erfolgte Mitte Februar 2023 die Auslieferung des neuen Einsatzleitwagens (ELW1) auf VW-Transporterfahrgestell an die Feuerwehr Oedheim. Mit der Ersatzbeschaffung des Fahrzeugs stehen auch neue Führungsmittel zur Verfügung. Diese sind neben einem EDV-System, dem Digitalfunk und einem Drucker neue Pläne, Nachschlagewerke und Einsatzunterlagen. Zusätzlich gibt es weiteres Material zur Lagedarstellung und Einsatzstellenorganisation im Rahmen von Magnettafeln und Whiteboards geben.
Mit der Gründung der Führungsunterstützungseinheit (FüUE) im Januar 2022 wurde ein weiterer wichtiger Baustein gelegt. Neben der Leitung dieser Gruppe durch einen Zugführer, werden verschiedene Kameraden*innen als Führungshilfspersonal ausgebildet. Außer den Grundlagen der Führung im Feuerwehreinsatz, welche in der Feuerwehrdienstvorschrift 100 erläutert sind, gilt es vertiefte Kenntnisse im Bereich Sprechfunk, Erstellen einer Lagekarte, Führen eines Einsatztagebuchs und der Anwendung weiterer Führungsmittel zur Informationsgewinnung zu vermitteln.
Die Kameraden*innen dieser Fachgruppe durchlaufen hierfür eine extra Ausbildung und treffen sich in fortlaufenden Übungsabenden zur Weiterbildung.
Das Ziel ist die frühzeitige Erstellung eines „common operational picture“, dass heißt die Zusammenfassung der vorgefunden Lage in einem einheitlichen Lagebild, welches durch nachrückende Kräfte und weitere Hilfsorganisationen genutzt werden kann. Diese vollumfängliche Situationserfassung stellt die Grundlage für die weitere Einsatztaktik und daraus resultierende Einsatzaufträge dar. Die zentrale Zusammenfassung von gewonnenen Informationen und die folgende grafische Darstellung erleichtert Führungskräften z.B. in den Lagebesprechungen Inhalte verständlich darzustellen.
Grundsätzlich soll beim Ausrücken des Einsatzleitwagens künftig immer ein Führungsassistent aus der FüUE zur Fahrzeugbesatzung zählen. Die Aufgaben beschränken sich in diesem Fall auf die Kommunikation mittels Sprechfunk und Telefon sowie die Einsatzdokumentation. Bei einer aufwachsenden Lage, ist weiteres Personal der FüUE zur Bewältigung des erhöhten Führungs- und Kommunikationsaufwands an der Einsatzstelle erforderlich.
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